Mein Leben unter Palmen am Meer

Mein Leben unter Palmen am Meer
Hans Joachim und seine Familie in Las Terrenas

Dienstag, 3. Mai 2011

Erlebnisse am haitianischen Grenzübergang Jimani

Video vom Juni 2010
Erlebnisse einer Fahrt entlang des haitianischen Azuei-Sees und beim Grenzübertritt in Jimani
http://www.youtube.com/watch?v=MwQx7_SuQyg


Beschreibung zum Video:
Der Grenzübergang Jimani am Lago Azuei ist das Tor zur haitianischen Hauptstadt Port au Prince. Dramatische Szenen mit legalen und illegalen Grenzübertritten spielen sich dort tagtäglich ab. Schlepper, Nepper und Bauernfänger treiben ihr Unwesen. Ausländer werden regelrecht abgezokkt und der kleine Schmuggel läuft unter den Augen der machtlosen Zöllner wirkungsvoll ab. Das Chaos ist perfekt und die brütende Hitze in praller Sonne und kreidestaubdurchsetzter Luft treibt den Leuten alle menschlichen Tugenden aus dem Gemüt.

Die Abfertigung dauert gesamthaft etwa 4-5 Stunden mit ellenlangen Wartezeiten an der haitianischen und dann nochmals an der dominikanischen Seite. Für solche Reisende, die schnell durchkommen wollen, sind die Schlepper organisiert worden. Sie schleusen die zahlungswilligen zumeist Weissen durch die beiden Zollstellen hindurch. Das kostet etwa 40 - 100 USD, je nachdem, ob Probleme mit den Oberzöllnern zu bereinigen sind oder nicht.

Bei insgesamt funf Hilfsfahrten, die wir von Januar bis Juni 2010 durchgeführt haben (
http://lasaline.blogspot.com/), gab es mehrfach Probleme. Beim ersten Mal am 15. Januar 2010 hatte meine haitianische Begleitung kein Visum. was mit 80 USD garkein Problem war. Ein anderes Mal musste für das Mietauto 100 USD bezahlt werden, bevor es nach Haiti hereingelassen wurde. Ein drittes Mal hatten wir ein Notstromaggregat dabei, was 60 USD kostete, um es sofort durchzuwinken. Meine haitianische Begleitung hatte sich mit den Schleppern auf creolisch angelegt und wollte, dass ich nicht bezahle. War aber sinnlos, denn man hat uns sofort gnadenlos in der Sonne warten lassen, bis wir weich geworden sind.

Den Zöllnern war es offensichtlich zu heiss und die Schlepper haben sich genüsslich an den Weissen bereichert. Man muss einfach die Ruhe bewahren, was in einem klimatisierten Auto ja eigentlich kein Problem ist. Dabei musste ich immer an die da draussen denken, die den ganzen Tag unter Stress in der prallen Sonne bei glühend hochtemperierter staubdurchsetzter Luft warten müssen. Für die Schlepper ist das natürlich sehr einträglich . Allerdings sind wir eine private Hilfsgruppe. Offizielle Hilfsorganisationen und UN- Fahrzeuge werden garnicht kontrolliert.

Der Film zeigt zum einen die ruhige Schönheit einer Fahrt am See entlang mit seinen Kreidefelsen und zum anderen das quirlige Leben und Treiben an einem total jenseitigen Grenzübergang. Aufatmend und wohltuend erlebt der Filmbetrachter am Schluss des Filmes die grüne Parklandschaft auf der dominikanischen Seite der Grenze.