Mein Leben unter Palmen am Meer

Mein Leben unter Palmen am Meer
Hans Joachim und seine Familie in Las Terrenas

Montag, 7. März 2011

. . . ich ziehe mal wieder um

Eigentlich habe ich im Garten von Carlo am Palapa-Beach sehr schön und friedlich mit Raymonde und ihren Kindern Stekki und Chichi gewohnt. Raymonde hat ihre Modesachen boutiquemässig verkauft und nebenbei die Kinder versorgt.
Aber dann kam das Erdbeben in Haiti und hat mich voll in Anspruch genommen. Als dann noch die Cholera dazu kam, war ich zu 100% mit Haiti befasst.
Wir haben Mama Theana von der Suppenküche in La Saline wegen ihres angekratzten Gesundheitszustandes aufgenommen und als Haushaltshilfe ist noch Darlene zu uns gekommen.

Der ganze Haushalt mit sechs Personen wurde mir aber denn doch zu viel. Als Europäer ist man ganz anders zu leben gewohnt als die Menschen von Haiti. Zudem bestehen direkt am Strand hohe Risiken wegen eines auf Samana zu erwartenden verheerenden Erdbebenes mit Szunami, das längst überfällig ist (s. http://earthquakesamana.blogspot.com/ ). Also habe ich eine grössere preisgünstigere Wohnung weiter oberhalb von Las Terrenas gesucht und gefunden.

Mich selbst zieht es täglich immer wieder an den Palapa-Beach. Daher kam es mir jetzt sehr gelegen, dass mir Carlo eine kleine Wohnung für mich in seinem Garten angeboten hat. Mein Umzug wieder an die Playa steht daher unmittelbar bevor, während meine haitianische Familie dort oberhalb in Las Terrenas wohnen bleibt.

Ich will mich ja weiterhin voll für Haiti engagieren, aber ich muss dabei auch noch für meine Gesundheit Sorge tragen.

Donnerstag, 3. März 2011

Ursi ist gestorben

Liebe Freundinnen und Freunde,
wie mir meine liebe Margrit mitgeteilt hat, ist Ursi am letzten Freitag gestorben.
Schon seit längerer Zeit hat Ursi nicht mehr aufstehen können, sodass es eher als eine Befreiung anzusehen ist, dass sich Ursi von ihrem Körper hat trennen können, der mehr und mehr zu einer Belastung für sie wurde.

In den vielen Gesprächen, die ich mit Ursi zeitweise wöchentlich haben konnte, hat sie ihre Gedanken, Wünsche und Vorstellungen äussern können und ich habe sie als Lebensberater begleitet, so wie sie es gewünscht hatte. Ich habe vieles aufschreiben können und in einem roten Ordner abgelegt und versiegelt.
Auch hat sie immer wieder von ihrem Vater, Dr.Hans Trüb gesprochen, zu dem sie eine innige Beziehung hatte und dessen Nähe sie oft spürte.
Über Ursi habe ich Dr. Hans Trüb und seine spirituelle Psychosynthese kennengelernt, die wegweisend war zur Vorbereitung einer modernen Psychosynthese.

Margrit, Du warst eigentlich die beste Freundin von Ursi und hast die Korrespondenz zwischen Ursi und mir vermittelt. Herzlichen Dank, liebe Margrit. Ich bitte Dich, den von mir durch ein Vorwort versiegelten roten Ordner, dessen Inhalt nur für Ursi bestimmt war, als ein Vermächtnis von Ursi an Dich zu nehmen.

Ursi war in ihrem Glauben nicht an eine einzige Konfession gebunden, hatte jedoch ein tiefes theistisches Welt-, Geistes- und Gottesverständnis und eine innige Gottverbundenheit, die am ehesten mit dem im Johannes-Evangelium dargelegten Inneren Licht umschrieben werden kann, das in allen theistischen Religionen gleichermassen  innere Wahrheit ist. Ursi war allen doktrinären Gottesvorstellungen abgeneigt und spürte eine innere Freiheit gemeinsam mit ihrer geistigen Wesenheit, die ihr stets wichtig und wesentlich nahe war.

Ursi hatte den Menschen viel zu geben und hat dies stets als einen inneren Auftrag angesehen. Ursi hatte mit allen Menschen einen inneren Frieden, auch wenn sie oft Nachteile von manchen erfahren hat. Ursi hat lieber auf Vieles verzichtet, als Weniges für sich zu behalten. Sie war daher sehr genügsam und hat ihre Person stets zurückgestellt, wenngleich oft Hervorragendes sich hätte ereignen können und wollen. Ursi war eine Künstlerin mit hoher Evidenz ohne materielle Konsequenz einer Kosten-Nutzen-Vorstellung. Daher waren ihr weniger die materiellen Werte von Bedeutung, als vielmehr die seelischen und spirituellen Werte, die ihr hingegen sehr am Herzen lagen.

Liebe Ursi, es war mir stets eine Freude, mit Dir zusammen zu sein und Du hast es auch so empfunden. Dafür danke ich Dir. Wenngleich sich unsere Wege aufgrund meiner Übersiedelung auf die Insel Hispaniola Ende 2006 physisch getrennt haben, so warst und bist Du von mir doch nie vergessen und das darf auch so bleiben.
Da, wo Du jetzt bist, sind die Belastungen des Lebens, aber auch alle Möglichkeiten und Entwicklungen weggefallen und Du bist in Ruhe wieder zu Dir selbst eingekehrt, begleitet von den Lichtwesenheiten, die über die Geschicke der Menschen wachen.

Meine guten Wünsche und Herzensgedanken begleiten Dich im Lichte der Liebe und des Lebens. Du mögest ruhen im Frieden des allmächtigen, allumfassenden, allschöpferischen Gottes, in uns allen als seine Geschöpfe gegenwärtig.
In Liebe Hans Joachim